Im September wimmelt es in den Weinbergen der Insel von Menschen. Ob der Reichenauer Ausdruck „Wümmeln“ für die Weinlese da herkommt?
Die fleißigen Helfer – Familie, Nachbarn, Freunde – kommen mit Fahrrad oder Roller zum Rebberg. Die Fahrzeuge stellt man einfach unter dem Birnbaum ab, Rucksäcke und Jacken werden ebenfalls dort hingelegt. Hier klaut keiner was.
Dieses Jahr begann die Traubenernte am 14. September. Der Kellermeister des Winzervereins Thomas Sättele legt fest, wann wo gewümmelt wird, d.h., welche Weine zuerst geerntet werden und welchen man noch – frei nach Rilke – ein paar südlichere Tage gibt.
Nun heißt es an der Hochwart:
Das sollte man ernst nehmen, denn es sind überall Traktoren unterwegs.
Zunächst werden die Wannen und Eimer vorbereitet. Sie wirken wie bunte Tupfen oder fast wie Kunstwerke in der Landschaft.
Dann geht es los. Bei der Rebenaufbaugesellschaft, die selbst etwa die Hälfte der Weinberge bewirtschaftet, wird Muskateller gelesen. Die blauen Netze bleiben hier während der Lese über den Weinstöcken. Fast liebevoll werden die Trauben gefasst und abgeschnitten.
Manchmal muss man faulige oder trockene Beeren abschneiden. Nur die guten landen im Töpfchen!
Hier einige der fleißigen Helfer:
Im Weinberg von Aniceta Wehrle wächst Gutedel. Stolz präsentiert sie eine Traube.
Hier wümmelt auch ein alter Bekannter: Karl Wehrle. Und hinter den Trauben versteckt sich Gert Zang. Siehe Reichenauer Köpfe!
Wenn die Boxen gefüllt sind, werden sie zum Hänger getragen. Es gibt aber auch kleine Traktoren, die durch die Reihen fahren, sodass direkt aufgeladen werden kann. Bei Edi Böhler wurde Muskateller gelesen. Die Netze sind hochgebunden.
Hubert Schmidt und Pirmin Mohr haben ganz schön zu schleppen.
Wenn eine Reihe aufgeladen ist, werden die Trauben auf den Hänger des größeren Traktors verladen. Dann fährt Edi Böhler zum Winzerverein.
Dies tun auch die Söhne von Aniceta Wehrle, Meinrad und Benedikt, mit ihrer Ladung Gutedel.
Dort werden wir sie im nächsten Beitrag wieder treffen!