Nein, hier handelt es sich nicht um eine neue Meisenart. Die kleine Kohlmeise wurde wohl von einer Katze erwischt oder hat mit anderen Vögeln gekämpft, jedenfalls sieht sie ziemlich gerupft aus im Vergleich zu ihren Kollegen, der schöne gelbe Meisenbauch ist ganz zerzaust.
Gerade jetzt, wo die Vögel brüten, ist mein Vogelrestaurant im Kirschbaum immer gut bestückt.
Prof. Peter Berthold, der bekannte Ornithologe aus Radolfzell, betont immer wieder, wie wichtig die Sommerfütterung von Wildvögeln inzwischen geworden ist. Durch den enormen Rückgang an Insekten finden die Singvögel nicht mehr genügend Futter, um sich selbst UND ihre Jungen zu ernähren. Wenn sie am Futterhäuschen Fett und Körner tanken können, haben sie jedoch genug Energie, um für ihre Kleinen Insekten zu suchen. Meisen und Spatzen, Stare und Finken besuchen unser Restaurant. Und zum Nachtisch gibts Kirschen, die wir zum großen Teil hängen lassen!
Die Vögel kennen mich schon, wenn ich zum Schuppen gehe, kommen sie angeflogen und warten, bis alles aufgefüllt ist, was mindestens zweimal am Tag geschieht. Und vor allen anderen: Die Zauselmeise. Sie ist schon richtig zutraulich. Vielleicht hat sie mehr Mühe als die anderen Vögel, nach Insekten zu jagen, mitgenommen und zerzaust wie sie ist. Jedenfalls frisst sie mit großem Appetit. Hoffentlich kommt mein Zauselmeisle noch lange ins Restaurant!
Wer etwas für die Vögel tun will, kann selber im Garten Futterstellen anlegen (sie sollten aber katzensicher sein). Inzwischen verwende ich nur noch Knödel ohne Plastiknetz, die gibt es zum Beispiel von Lyra Pet oder Vogelglück. Außerdem hat Peter Berthold mit der Heinz-Sielmann-Stiftung ein Projekt gestartet, das durch die Vernetzung von Biotopen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen will. Dieses Projekt kann man unterstützen unter: www.heinz-sielmann-stiftung.de.