Der Grauschnäpper

Dieses Wochenende findet die Stunde der Gartenvögel des NABU (Naturschutzbund Deutschland) statt. Gartenbesitzer sind aufgerufen, vom 8. bis zum 10. Mai eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten zu zählen und die Daten an den NABU weiterzuleiten (www.nabu.de). So saßen wir heute morgen am Fenster, bewaffnet mit Fernglas und Vogelbestimmungsbuch, um all die Spatzen, Meisen, Amseln und sonstigen Vögel, die sich im Gartenrestaurant tummelten, zu zählen. Da haben wir zum ersten Mal einen besonderen Gast gesehen: den Grauschnäpper.

Der lateinische Name Muscicapa striata weist auf sein Erkennungsmerkmal hin: Der ansonsten relativ unscheinbare Vogel – oben dunkelgrau, unten hellgrau – hat feine Streifen auf der Stirn und am Hals.

Seine Gestalt ist eher zierlich und sein feiner Schnabel genau richtig, um Insekten zu jagen. Der wendige Jäger sucht sich einen hochgelegenen Punkt, in unserem Fall einen der oberen Äste des Kirschbaums. Von hier aus beobachtet er mit zuckenden Flügeln und Schwanz die Umgebung, und sobald er etwas Schmackhaftes sieht, schießt er los und schnappt sich das Insekt, um gleich wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Obwohl der Grauschnäpper zu den Singvögeln gehört, lassen seine sängerischen Qualitäten doch eher zu wünschen übrig. Entweder ruft er ein scharfes „Zieht!“ oder er singt unauffällig mit hohen Zirplauten.

Die kleinen Vögel kommen in ganz Europa vor, bis über 2000 m Höhe. Im Winter fliegen sie nach Afrika und kehren im Frühjahr zurück. Wir haben uns sehr über diesen speziellen Gast in unserem Garten gefreut.