Das neue Jahr hat auch der Reichenau Schnee und Eis beschert.
Und kaum liegen ein paar Zentimeter der weißen Pracht, erwacht in Groß und Klein das Bedürfnis, Schneemänner zu bauen. So kommt es, dass wir plötzlich eine ganze Reihe „Neu-Insulaner“ haben. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, auf der ganzen Insel nach ihnen zu suchen. Allerdings ist inzwischen wieder die Sonne gekommen, sodass manch einer von ihnen Augen und Knöpfe verloren hat. Der Ostwind hat indes kalte Temperaturen gebracht und die weißen Gesellen in ihrem momentanen Zustand gefrieren lassen. So kommen manche reichlich kurios daher.
Der hier dreht den Vorbeifahrenden und -gehenden den Rücken zu. Aber nicht nur denen.
Auch dem Heiligen Markus vor dem Münster! Den Hausbewohnern hingegen lächelt er etwas grimmig zu.
Auf dem Kopf trägt er einen richtigen Filzhut, und er hat gleich zwei Besen bei sich. Eindeutig ein Hausmeister-Schneemann!
Der nächste steht an der Ergat, dem zentralen Platz von Mittelzell. Die Dächer sind noch gepudert, die Wiese ist grün. Klar, den Schnee hat man für den Schneemann gebraucht!
Er hat sogar Mütze, Ohren und Knöpfe aus Schnee bekommen. Und die Nase ist klassischerweise eine Karotte.
Früher waren Augen und Knöpfe aus Eierkohlen, aber die benützt ja heute kein Mensch mehr. Das ist besser für die Umwelt, aber für Schneemannbauer eine Schwierigkeit. Was nimmt man als Ersatz? Oft werden Steine verwendet, aber die sind schwer und fallen bei Tauwetter schnell herab. Dem Gesellen auf der Ergat hab ich seine Augen wieder eingesetzt. Nun kann er wieder breit lächeln.
Auch dieser Schneemann in Niederzell hat einst einen Besen getragen. Jetzt hat er ihn von sich geworfen, denn ihm ist heiß geworden.
Die Sonne nagt unbarmherzig an ihm, dennoch hat er sich sein fröhliches Aussehen und sein Lächeln bewahrt.
Da hat es der kleine Mann auf der Bank besser, er sitzt im Schatten.
Seine Handschuhe hat wohl der Wind fortgeweht, aber seine Frisur mit den beiden Haaren sitzt perfekt!
Der Schneemann bei uns in der Niederzellerstraße ist gut eingepackt, mit Wollmütze und buntem Schal. Dafür geht er am Stock.
Der kleine Schneemann in der Oberen Rheinstraße scheint fröhlich in die Sonne zu blinzeln, obwohl sie ihn schon ganz schön schief hat werden lassen.
Der stattliche Schneemann in der Seestraße steht noch besser da. Allerdings sind ihm seine steinernen Augen aus dem Gesicht gefallen und die Knöpfe hat er auch verloren. Trotzdem grinst er noch und wirkt richtig fröhlich mit seinem blauen Eimerhut.
Oha, Jerusalema-Challenge bei den Schneemännern?
Zum Schluss meine Lieblingsschneemänner. Hier in der Seestraße gibt es nämlich auch eine Schneefrau! Und sogar eine Katze!!!
Ihm fehlen zwar auch die Augen, aber der Stoppelbart aus Schilfrohr zeigt: Das ist der Schnee-Mann.
Und hier die Schnee-Frau: mit langen Haaren und Busen, und die am Boden liegenden Schilfrohre waren sicher mal ein Baströckchen. Toll!
Aber am schönsten ist die Katze! Oder soll es ein Hund sein? Ich als Katzenfan bleibe dabei: Das ist eine Katze!
Mal schauen, wie lange unsere Schnee-Insulaner noch durchhalten. Ansonsten geht es ihnen vielleicht wie diesem Kollegen: