Es ist nun fast zwei Monate her, dass Frau und Herr Feldsperling auf Immobilienschau gegangen waren (siehe Beitrag vom 18.3.2020 „Immobilie zu vermieten“). In unserem Kirschbaum wurden sie fündig.
So sah es damals aus.
Inzwischen liegt das Vogelhaus versteckt zwischen den Blättern. Die Feldsperlinge haben darin ein Nest gebaut, gebrütet und ihre Jungen großgezogen.
Heute sind die Jungen ausgeflogen. Fünf kleine Federbällchen saßen im Geäst.
Die Zeichnung der kleinen Feldsperlinge ist noch nicht so ausgeprägt wie bei den Großen, aber bei manchen sieht man schon eine Andeutung des hübschen Gesichts mit der weißen Wange und dem schwarzen Schönheitsfleck.
Nun sind die Tage der Eisheiligen – heute war die „Kalte Sophie“ – vielleicht nicht ideal, um aus der Wärme des geschützten Nests in die Welt zu fliegen. So saßen die Kleinen dicht zusammen und plusterten sich auf.
Schnell den Schnabel wieder unter den Flügel! Einfach weiterschlafen und so tun, als ob man noch im Nest wäre!
Dabei könnte man es eigentlich nicht besser treffen: Eine Wohnung in direkter Nachbarschaft zu Monis Vogelrestaurant (siehe Beitrag vom 20.4.2020). Man fällt aus dem Nest und landet im Essen.
Doch aller Anfang ist schwer, denn das Restaurant ist recht stark frequentiert, und die meisten Vögel sind größer als die kleinen Feldsperlinge: Haussperlinge und Meisen, Amseln, Finken und Stare.
Die Kleinen sind noch richtige Flauschkugeln.
Und die weiche Federpracht scheint zu jucken. Ständig sind sie mit dem Schnabel am Zupfen.
Ob man mit solchen Daunen auch fliegen kann! Ja, es klappt!
Übrigens: Der Feldsperling heißt zoologisch korrekt Passer montanus. Und eine Unterart des Passer montanus, Passer montanus iubilaeus, wurde 1907 zum ersten Mal von einem Herrn Reichenow beschrieben! Ob er ihn auf der Reichenau entdeckt hat?