Wieder einmal zieht ein Sturmtief über die Reichenau. Diesmal heißt es „Klaus“. Doch wir haben zu jeder Jahreszeit Stürme, mal mehr, mal weniger heftig. Unser Haus ist nach Südwesten ausgerichtet, und so sehen wir die Weststürme schon von weitem drohend über das Wasser heranziehen.
Überall blinken die Sturmwarnungen, das Wasser färbt sich gelblich vom aufgewühlten Sand in den flachen Uferzonen. Die Wellen rollen mit Schaumkronen ans Ufer, als ob wir am Meer wären. Der Wind heult unheimlich um die Häuser, er tost in den Baumkronen, rüttelt an den Fensterläden, und wehe, man hat irgendetwas auf den Balkonen nicht gut vertäut! Nachts kann man vom Brüllen des Sturms kaum schlafen.
Man erkennt genau, wo die Flachwasserzone endet.
Frühlingssturm „Klaus“ war nicht ganz so heftig, aber man sieht, dass er an unserem Ufer eine ordentliche Brandung erzeugt hat.
Da hatte er sich schon fast wieder beruhigt. Der Blick geht nach Westen in die Hegauberge. Die Sonne ist wieder da.
Ein bisschen fährt der Wind noch durch die Äste der Trauerweide.
Die Winterstürme bringen hingegen oft heftige Schneefälle mit sich. Das Schweizer Ufer sieht man dann nicht mehr, ja kaum noch die andere Seite der Bucht.
Im Sommer gehen die Stürme mit heftigem Regen einher. Da die Bäume nun belaubt sind, bieten sie dem Wind mehr Widerstand.
Doch irgendwann kommt die Sonne wieder durch.
Dann zaubern Wind, Wolken und Sonne wunderbare Farben auf die Landschaft.
Und manchmal gibt es auch einen Regenbogen. Oder sogar zwei!
Übrigens: Als Sturm wird Wind mit einer Geschwindigkeit von mindestens 75 km/h bezeichnet. Ab 118 km/h nennt man ihn Orkan oder in den Tropen Hurrikan oder Taifun.