Bis Weihnachten sollen 30 Millionen Deutsche geimpft sein. Ein ehrgeiziges Ziel der Politik. Aber wenn alle es so machen würden wie die Reichenauer, wäre das durchaus zu schaffen! Am 9. 12. war offizieller Impftag. 170 Impflinge waren angemeldet. Am Morgen erfuhr das Organisationsteam, dass statt 170 Impfdosen 500 geliefert wurden. Sofort startete der Inselfunk. Über alle möglichen Chat-Gruppen (Inselführer, Sport, Chor, Gemeinderat) wurde folgende Nachricht verbreitet:
Und die Leute kamen!
Doch es ging ja nicht nur darum, die Nachricht zu verbreiten. Auch die Logistik musste organisiert werden. Und das gelang perfekt. Natürlich musste man eine Weile in der Schlange stehen, wenn man keinen Termin hatte.
Aber das war nicht so schlimm. Die Schlange war nicht lang und auch nicht langweilig: Man traf Bekannte, konnte ein Schwätzchen halten, sogar die Sonne kam heraus. Nach einer Stunde Warten war man drin in der Inselhalle, und ab da lief alles wie am Schnürchen.
Wo sonst Fußball gespielt und Leichtathletik geübt wird, musste man Formulare ausfüllen und den Impfpass vorzeigen. Die Sportgeräte wurden von den pragmatischen Reichenauern kurzerhand umfunktioniert. Im Tor: Ein Rotkreuz-Mitarbeiter, der bezüglich des Impfstoffs beriet.
Der Mann hinter dem Kasten trug die Informationen in den Impfpass ein.
Die Damen am Fenster bereiteten die Spritzen vor. Von den Warteplätzen aus hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Gnadensee und den Bodanrück.
Die Gymnastikmatten und Kästen waren zu Sichtwänden umfunktioniert worden, hinter denen man die Spritze bekam. Alle Mitarbeiter war superfreundlich. Nicht umsonst waren die Kaffeekässchen gut gefüllt!
Dann wartete man eine Viertelstunde, wobei man auch im Wartebereich Bekannte traf und ein wenig schwätzen konnte.
Sogar die Sisters kamen zum Impfen.
Laut Auskunft von Hauptamtsleiter Mario Streib wurden bis 17 Uhr alle 500 Impfdosen verbraucht. Chapeau!
Aber die Reichenauer lassen sich noch mehr einfallen. Im aktuellen Umgebot findet sich folgender Hinweis:
Na dann, Prost!