Die Reichenauer Christbaum-Karawane

Am vergangenen Samstag war auf der Reichenau wieder ein besonderes Phänomen der Vorweihnachtszeit zu beobachten: Die Reichenauer Christbaumkarawane. Den Startschuss gab eine Notiz im Umgebot vom letzten Donnerstag:

Ab halb eins fuhr auf der Allee eine Karawane von Autos mit großem Kofferraum, Dachgepäckträger oder Anhänger Richtung Festland.

Alle folgten den Anweisungen im Umgebot, und im Wald, wo sonst nur Fußgänger oder einsame Radfahrer die Stille genießen, suchten sich für zwei Stunden Autos ihren Weg. Irgendwann stieß man an einer Wegkreuzung auf folgendes Schild:

Schlecht zu lesen. Vor allem das mit der Maskenpflicht hatten offenbar alle übersehen!

Dann war man da, unter der Hochspannungsleitung. Im Sommer sieht es dort so aus:

Und jetzt so:

Manche Tanne ahnt, wie balde…

Am Waldwegrand wurden die Autos geparkt.

Man bewaffnete sich mit Sägen, Äxten und sonstigem Werkzeug.

Dann ging es rein in den Tann.

Man hatte die Wahl zwischen Blaufichten und normalen Fichten. Alle wurden vom Christbaumfieber gepackt. Welches ist der schönste? Der mit der gleichmäßigsten Rundung? Mit der geradesten Spitze?

Der hier wohl eher nicht…

Hatte man einmal seinen Baum gefunden, wurde gesägt und gehackt. Man half sich gegenseitig.

Immer diese Paparazzi!

Die Kinder nutzten die Gelegenheit für eine Schneeballschlacht.

Nach vollbrachter Tat wurde der Auserwählte zum Auto getragen und ein- beziehungsweise aufgeladen.

Sogar Fahrradständer wurden kurzerhand zu Christbaumständern umfunktioniert.

Am unteren Ende des Christbaumwaldes stand ein Zelt, dort musste man bezahlen. Die zwei Gemeindemitarbeiter hatten einen Zuber zu einer Feuerschale umfunktioniert, um sich ein wenig aufzuwärmen.

Dann fuhr die Karawane zurück auf die Insel. Mit Christbaum im Kofferraum oder auf dem Anhänger.

Die eine Nacht der Herrlichkeit kann kommen!