Die Niederzeller Reiherkolonie

Seit letztem Jahr haben wir in Niederzell im „Kurzen Winkel“ eine Reiherkolonie. Auf insgesamt vier großen Weiden am Ufer brüten die Graureiherpaare.

Reiherbaum Nr. 1 und 2

Reiherbaum Nr. 3

Reiherbaum Nr. 4

Zwanzig Reiher habe ich gezählt. Das ist zwar noch gar nichts gegen die Reiherkolonien in der Bretagne oder in Ostafrika mit tausenden von Vögeln, aber auf der Reichenau ist es wohl die größte Brutkolonie.

Graureiher brüten gern in Kolonien, weil sie sich so besser gegen Nesträuber verteidigen können. Dennoch ist die Sterblichkeit der Jungreiher groß. Man schätzt, dass in den ersten sechs Monaten 70 % der Jungtiere sterben. Der älteste nachgewiesene Graureiher wurde übrigens 35 Jahre alt.

Das Gelege besteht aus vier bis fünf Eiern, der Legeabstand beträgt in der Regel zwei Tage. Die Eier sind stumpfoval, hell blaugrün und ohne Glanz. Die Brutdauer beträgt zwischen 25 und 26 Tagen. Mit etwa 30 Tagen sind sie in der Lage, auf dem Brutbaum auf andere Äste zu klettern, und mit etwa 50 Tagen sind sie flugfähig.

Man hat den Eindruck, dass sie dieses Jahr früher gekommen sind als im letzten Jahr. Momentan sieht man sie noch nicht brüten, die Nester müssen erst mal renoviert werden. Natürlich wurde als erstes das größte Nest besetzt, nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Im Nest nebenan wird ein wenig geschmust, aber dann schickt sie ihn weg. „Geh mal Essen holen!“


„Wo bleibt er denn?“

„Na, wo wohl?“

„Da kann man ja warten, bis die Blätter grün sind!“

Bei Nachbars wird so lange geputzt.

„Was treiben eigentlich die dort drüben?“ „Schau nicht so genau hin!“

„Könnten wir eigentlich auch mal wieder machen!“ „Lass mich in Ruhe! Kräääk!“